Mittwoch, 2. Januar 2013

Rechtspopulismus und Rechtsextreme Parteien in Europa


Seminar der Schwarzkopf-Stiftung am 24. November 2012
Was ist eigentlich Rechtspopulismus? Was für rechtsextreme Parteien gibt es in Europa? Inwiefern unterscheiden sich Rechtspopulismus und Rechtsextremismus? Wie kommt es, dass rechtsorientierte Parteien teilweise recht erfolgreich sind? - Diese und viele weitere Fragen zum Thema wurden in dem Seminar der Schwarzkopf-Stiftung in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit Berlin behandelt und den Teilnehmern die Antworten verständlich gemacht.

Das Seminar verschaffte einen Überblick darüber, wie Rechtsextremismus und Rechtspopulismus definiert sind, worin sich diese Begriffe unterscheiden und wie rechtspopulistische und rechtsextreme Parteien auftreten, von Erscheinungsbild und Parteiprogramm über Werbung im Wahlkampf bis hin zur Frage, warum solche Parteien gewählt werden und welche Umstände dies begünstigen.

Angefangen damit, dass grundlegende Unterschiede zwischen Populismus und Extremismus sind, dass im Rechtspopulismus zwar eine rechte Tendenz vorhanden, jedoch keine Uneinigkeiten mit der Freiheitlich-Demokratische Grundordnung besteht, was im Rechtsextremismus allerdings der Fall ist, erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch, dass rechts orientierte Parteien häufig bestimmte Bevölkerungsgruppen als Feindbilder aufgreifen. Oft werden die Regierung kritisiert und Menschen mit Migrationshintergrund; Angehörige bestimmter Religionen oder Arbeitslose werden oft nicht vorurteilsfrei anerkannt. Die Parteien suchen Bürgernähe, wollen die Masse für sich gewinnen, indem sie Themen so ansprechen, dass Emotionen geweckt werden oder das Gefühl, dass die Ziele der Partei dem Wohl des Volkes dienen, erzeugt wird. Dabei ist genau das bei Parteien, in welchen rechtes oder sogar rechtsextremes Gedankengut vorhanden ist, für Teile der Bevölkerung nicht der Fall. Günstig für rechte Parteien ist, wenn sie aktuelle Problematiken aufgreifen können, so zum Beispiel den Konflikt um den Bau von Minaretten in der Schweiz.

Ob FPÖ (Freiheitliche Partei Österreich), PVV (Partij voor de Vrijheid / „Partei für die Freiheit“, Niederlande), FN (Front National, Frankreich sowie auch Belgien), BNP (British National Party) oder NPD (Nationaldemokratische Partei Deutschlands) - in vielen Ländern sind rechtspopulistische oder -extreme Parteien in den Medien vertreten und nutzen diese vor allem während des Wahlkampfes. So existieren, wie ich finde, recht erschreckende Werbevideos dieser Parteien auch im Internet.

Während des Seminars wurden in kleinen Gruppen mit Hilfe von Textquellen Themenabschnitte erarbeitet, welche anschließend in der großen Gruppe jeweils den anderen vorgestellt wurden. Auch Ausschnitte aus den Nachrichten dienten als Informationsmaterial.

Abschließend lässt sich sagen, dass ich das Seminar als aufschlussreich und interessant empfand, es war abwechslungsreich und auch nicht zu lang. Solche Veranstaltungen sind gerade für politisch interessierte Schülerinnen und Schüler empfehlenswert, man erfährt Neues und erhält die Möglichkeit, über das Thema zu diskutieren.
 
 
Gruppenarbeit zu einzelnen Themenbereichen
 


 Aktive Mitarbeit war gefordert


Zusätzliche Informationen zu der Veranstaltung sowie weitere Bilder sind auf der Internetseite der Schwarzkopf-Stiftung zu finden: http://www.schwarzkopf-stiftung.de/date.20121124.489.html.
Text: Anna Seedorf; Fotos: Adrian Jankowski