Seminar
der Schwarzkopf-Stiftung am 24. November 2012
Was ist eigentlich Rechtspopulismus?
Was für rechtsextreme Parteien gibt es in Europa? Inwiefern unterscheiden sich
Rechtspopulismus und Rechtsextremismus? Wie kommt es, dass rechtsorientierte
Parteien teilweise recht erfolgreich sind? - Diese und viele weitere Fragen zum
Thema wurden in dem Seminar der Schwarzkopf-Stiftung in Kooperation mit der
Landeszentrale für politische Bildungsarbeit Berlin behandelt und den
Teilnehmern die Antworten verständlich gemacht.
Das Seminar verschaffte einen
Überblick darüber, wie Rechtsextremismus und Rechtspopulismus definiert sind,
worin sich diese Begriffe unterscheiden und wie rechtspopulistische und
rechtsextreme Parteien auftreten, von Erscheinungsbild und Parteiprogramm über
Werbung im Wahlkampf bis hin zur Frage, warum solche Parteien gewählt werden
und welche Umstände dies begünstigen.
Angefangen damit, dass grundlegende
Unterschiede zwischen Populismus und Extremismus sind, dass im Rechtspopulismus
zwar eine rechte Tendenz vorhanden, jedoch keine Uneinigkeiten mit der
Freiheitlich-Demokratische Grundordnung besteht, was im Rechtsextremismus
allerdings der Fall ist, erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch, dass
rechts orientierte Parteien häufig bestimmte Bevölkerungsgruppen als
Feindbilder aufgreifen. Oft werden die Regierung kritisiert und Menschen mit
Migrationshintergrund; Angehörige bestimmter Religionen oder Arbeitslose werden
oft nicht vorurteilsfrei anerkannt. Die Parteien suchen Bürgernähe, wollen die
Masse für sich gewinnen, indem sie Themen so ansprechen, dass Emotionen geweckt
werden oder das Gefühl, dass die Ziele der Partei dem Wohl des Volkes dienen,
erzeugt wird. Dabei ist genau das bei Parteien, in welchen rechtes oder sogar
rechtsextremes Gedankengut vorhanden ist, für Teile der Bevölkerung nicht
der Fall. Günstig für rechte Parteien ist, wenn sie aktuelle Problematiken
aufgreifen können, so zum Beispiel den Konflikt um den Bau von Minaretten in
der Schweiz.
Ob FPÖ (Freiheitliche Partei
Österreich), PVV (Partij voor de Vrijheid / „Partei für die Freiheit“,
Niederlande), FN (Front National, Frankreich sowie auch Belgien), BNP (British
National Party) oder NPD (Nationaldemokratische Partei Deutschlands) - in
vielen Ländern sind rechtspopulistische oder -extreme Parteien in den Medien
vertreten und nutzen diese vor allem während des Wahlkampfes. So existieren,
wie ich finde, recht erschreckende Werbevideos dieser Parteien auch im Internet.
Während des Seminars wurden in kleinen
Gruppen mit Hilfe von Textquellen Themenabschnitte erarbeitet, welche
anschließend in der großen Gruppe jeweils den anderen vorgestellt wurden. Auch
Ausschnitte aus den Nachrichten dienten als Informationsmaterial.
Abschließend lässt sich sagen, dass
ich das Seminar als aufschlussreich und interessant empfand, es war
abwechslungsreich und auch nicht zu lang. Solche Veranstaltungen sind gerade
für politisch interessierte Schülerinnen und Schüler empfehlenswert, man erfährt
Neues und erhält die Möglichkeit, über das Thema zu diskutieren.
Gruppenarbeit zu einzelnen Themenbereichen
Aktive Mitarbeit war gefordert
Zusätzliche Informationen zu der Veranstaltung sowie weitere Bilder sind auf der Internetseite der Schwarzkopf-Stiftung zu finden: http://www.schwarzkopf-stiftung.de/date.20121124.489.html.
Text: Anna Seedorf; Fotos: Adrian Jankowski