Dienstag, 17. Januar 2012

Das Wasser, der Tod und die Stadt


Das Wasser, der Tod und die Stadt
Was für eine Idee steckt hinter dem Foto?
 
Ich bin Schülerin der Beethoven-Oberschule und besuche zurzeit den 13ten Jahrgang.
Seit zwei Jahren fotografiere ich nun schon mit meiner schwer zusammengesparten Nikon d5000.
Zunächst entstanden meine Fotos überwiegend auf Reisen, um die vielen neuen Eindrücke festzuhalten, die dann natürlich auch der Erinnerung dienen sollten. Doch nach und nach bekam ich immer mehr Freude an der Fotografie.
Das Interessante an der Fotografie ist für mich, dass mit jedem Bild eine ganz besondere Stimmung kreiert werden kann. Bei Städte- und Landschaftsbildern fängt man eine Stimmung ein und sorgt für eine ganz besondere Atmosphäre.
Jede Person kann ihre eigenen Assoziationen in diese Stimmung einbringen. Somit bringt das Foto für jeden Betrachter einen völlig neuen Blickwinkel mit sich.


Was sehen Sie, wenn Sie ein Bild von der untergehenden Sonne betrachten? Denken Sie an ihren letzten Sommerurlaub oder an frühere schöne Momente in stiller Zweisamkeit?
Man kann somit viele verschiedene eigene Emotionen und Erinnerungen mit einem Foto hervorrufen.
Ich interessiere mich inzwischen vor allem für die Fotografie von Menschen.
Kritiker meiner Fotos mögen sagen: „Das ist doch alles nur gestellt.“ Aber meine Absicht ist es, gewollt eine bestimmte Stimmung in jedem Foto zu erzeugen. Besonders in den Aufnahmen mit Teresa in der Badewanne war es mir sehr wichtig, damit auf ein Problem aufmerksam zu machen.

Jedes Jahr sterben ungefähr 300 Jugendliche und Kinder durch „eigene Hand“. Die Zahl der Gefährdeten wird unterschätzt: Es gibt heutzutage deutlich mehr Jugendliche und Kinder als früher, die Selbstmordgedanken haben und ihr Leben am liebsten sofort beenden möchten.
http://www.jugend-themenguide.de/service/sms/ich-will-nicht-mehr-selbstmord-von-jugendlichen.html
Es ist nicht einfach, über das Thema Selbstmord zu reden. Doch trotzdem ist es ein Thema, mit dem vermutlich jeder einmal in seinem Leben konfrontiert werden wird, sei es durch einen guten Freund, einen Mitschüler oder einen Arbeitskollegen. Es ist ein ernstzunehmendes Problem, über das gerade mit Jugendlichen mehr geredet werden sollte. Es macht Angst, wenn man mitbekommt, wie viele Jugendliche mit dem Gedanken spielen, und es ist furchtbar und erschreckend, wie viele Teenager sich das Leben nehmen.

Ich denke, Kunst hat die Aufgabe, Menschen zum Denken anzuregen und auf Probleme in der Gesellschaft aufmerksam zu machen.
Damit keine Missverständnisse aufkommen: Teresa hat keineswegs Probleme mit diesem Thema, sondern diente mir hierbei nur als Model, was sie, wie ich finde, hervorragend gemacht hat.







Nach Mary Ellen Mark heißt es:
“I just think it's important to be direct and honest with people about why you're photographing them and what you're doing. After all, you are taking some of their soul.”

Für mich heißt das, dass der Fotografierte immer einen Teil seiner Seele an den Betrachter abgibt. Gerade Menschen, die sich für solche Projekte zur Verfügung stellen, sollten mit Respekt und dem nötigen Ernst behandelt werden.
Abschließend möchte ich noch hinzufügen, dass ich natürlich auch gerne fröhliche Situationen festhalte. Nicht jedes Foto von mir soll Sie furchtbar zum Grübeln anregen.
Wenn Sie Interesse an meinen Fotos bekommen haben, schauen Sie doch einfach mal auf meine Seite: http://carlabaer.blogspot.com/
 
Ich stehe auch gerne für ein individuelles Fotoprojekt zur Verfügung.
Ganz im Sinne von:
„Ich glaube nicht, dass die durchschnittliche Person eine ‚Karte‘ seines Gesichts haben möchte. Ich glaube, sie möchte idealisiert sein.“  Louis Fabian Bachrach

Artikel und Fotos: Carla Eising

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen