In der Vergangenheit musste ich
schon des Öfteren miterleben, wie eine Vielzahl an Personen, die
überaus ansprechende Sportart Badminton, scheinbar nicht ganz
einordnen konnten. Hier die Fakten/Unterschiede:
„Ja
doch, ich spiele Badminton.“, erwidre ich ganz
selbstverständlich.
„Badminton? Ist das nicht ein Mädchensport?“ oder „Ach
so, dass ist doch Federball übers Netz“, entgegnen mir viele
Leute, wenn es zu einem derartigen Dialog kommt. Nun, ich persönlich
spiele jetzt schon über einen nicht unbedeutenden Zeitraum meines
Lebens Badminton und kann derartige (unterbelichtete) Kommentare nur
lächelnd zurückweisen.
Zunächst diese
Bezeichnung als „Mädchensportart“. Allein diese Begrifflichkeit
ist, wie ich finde, total schwachsinnig. Es mag natürlich eventuell
zutreffen, dass unsere weiblichen Mitbürger aus biologischen Gründen
eine andere körperliche Ausstattung aufweisen, aber dennoch ist eine
derartige Formulierung einfach nur herablassend und sexistisch. Und
„Federball übers Netz“? Wenn ich so was schon vernehmen muss.
Jetzt mal ganz ehrlich, Badminton mit Federball gleichzusetzen, zeugt
einfach nur von stark ausgeprägter Unwissenheit. Nicht dass
Federball so schlimm wäre, eher im Gegenteil. Auch ich spiele gerne
Federball. Aber diese Freizeitaktivität unterscheidet sich dennoch
erheblich von Badminton. So ist es beim Federball Sinn und Zweck, den
Ball möglichst lange in der Luft zu halten, während beim Badminton
versucht wird, den Gegner durch taktisch sinnvolle Schläge unter
Druck zu setzen und somit einen Punkt zu erzielen. Also, erster
(erheblicher) Unterschied:
Man
spielt nicht mit-, sondern gegeneinander.
Und diese Tatsache
führt auch dazu, dass Badminton ein sehr anstrengender und
aufwendiger Sport ist. So ist es erforderlich, seinem Gegenüber
unter höchster Belastung weiterhin platzierte Bälle um die Ohren zu
schlagen, um Punkte erzielen zu können. Auch kommt es nur in
seltenen Fällen zu Spielunterbrechungen, was zur Folge hat, dass
kaum Erholungspause vorhanden sind. Eine enorme Schnelligkeit sowie
ausgeprägte Kondition werden von jedem Spieler abverlangt. Auch
Kraft ist unentbehrlich, um einen harten Smash (Schmetterball)
bzw. einen ausreichend langen Clear (langer Ball) ausführen
zu können. Aber auch gefühlvolle Schläge haben einen hohen
Stellenwert. So ist es wichtig, den Federball richtig zu treffen und
seine eigene Schlagkraft genügend zu drosseln, um diesen knapp, aber
natürlich ausreichend, über das Netz zu befördern (kurzer Ball =
Drop).
So gesehen vereint
der Sport viele, sehr wichtige Eigenschaften und macht ihn somit
einzigartig, spannend und sehr anspruchsvoll.
„Ein Badmintonspieler sollte verfügen über (…) die Schnelligkeit eines Sprinters, (…), die Reaktionsfähigkeit eines Fechters, (…) die Menschenkenntnis eines Staubsaugervertreters (…) sowie über die Intuition und Phantasie eines Künstlers. (…)“-Martin Knupp, Yonex-Badminton-Jahrbuch 1986 (gekürzte Fassung)
Wenn ihr mir nach
dieser kurzen Ausführung immer noch kein Glauben schenken wollt, so
würde ich euch nahelegen, euch folgendes Video ganz genau
anzuschauen, welches all die eben aufgezählten Eigenschaften
vereint. Viel Spaß damit:
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