Mittwoch, 23. Mai 2012

Segen oder Grauen? - Das Leben als schwangerer Teenager


In den letzten Jahren sind die Zahlen der Teenie-Schwangerschaften immer weiter gestiegen. Die werdenden Eltern wurden immer jünger. Und es gibt auch keine Anzeichen für einen baldigen Rückgang der Statistik. 
Doch was ist der Grund dafür? Obwohl unsere Gesellschaft sehr aufgeklärt ist und die Jugendlichen schon in frühen Jahren lernen, was es heißt, schwanger zu sein und wie man sich am besten vor einer ungewollten Schwangerschaft und Geschlechts-krankheiten schützen kann, gehen viele mit dem Thema Verhütung leichtfertig um. Viele denken "Es wird schon nichts passieren" und lassen alle Vorsicht fallen. Doch genau da liegt der Fehler. Eine mögliche Schwangerschaft ist nichts, womit man leichtfertig umgehen sollte. Es ist eine Sache, die ein ganzes Leben verändern kann. Ein weiterer Grund für die vielen Teenie-Schwangerschaften ist der Druck, der von anderen ausgelöst wird. Das Thema Sex ist bei Jugendlichen sehr beliebt und ab einem bestimmten Alter, momentan dem 15. Lebensjahr, wird die Tatsache, dass man sein „erstes Mal" noch nicht hatte, nur noch belächelt. Man wird zum Außenseiter. Und um das zu vermeiden, haben viele schon früh Geschlechtsverkehr, achten nicht auf Verhütung und werden schwanger. Das Erste, was man tun sollte, wenn man schwanger ist, ist mit den Eltern, Freunden, dem Freund oder einer anderen Vertrauensperson zu reden. Wenn es gut läuft, helfen die Eltern einem mit dieser Verantwortung, in schlechten Fällen ist man jedoch auf sich allein gestellt.

Es sind nicht nur die körperlichen, sondern auch die seelischen Belastungen, mit denen man auskommen muss. Je mehr der Bauch wächst, desto mehr wird man in der Schule gemobbt und ausgegrenzt. Das ist meist schwer zu ertragen, aber wenn man die richtigen Freunde hat, ist es auszuhalten. In solchen Situationen erkennt man seine echten Freunde. Jedoch muss man nicht nur im Schulalltag und im Umgang mit Bekannten mit Vorurteilen und Diskriminierung zurechtkommen, sondern leider auch in der Öffentlichkeit. In einem Experiment habe ich erfahren, wie es wirklich ist, als schwangerer Teenager auf der Straße unterwegs zu sein. Jugendliche Schwangere werden nicht so gut und liebevoll behandelt wie erwachsene Schwangere. Man wird angestarrt, die Leute zeigen mit dem Finger auf einen und die Wenigsten helfen schwangeren Teenagern. Ganz schlimm ist es, wenn man shoppen geht oder wenn man Gleichaltrigen begegnet. Die starren einen an, als wäre man ein Mars-Männchen! Wenn man seelisch nicht stark belastbar ist und nicht darüber stehen kann, ist man in dieser Welt verloren. Jeder Tag ist die Hölle und man möchte nur, dass es aufhört. In solchen Situationen will man die Zeit am liebsten nur zurückdrehen und die Möglichkeit haben, alles anders zu machen. Doch leider geht das nicht. Geschehen ist geschehen. Man kann die Zeit nicht zurückdrehen.



Es gibt aber auch andere Möglichkeiten, als das Kind zu behalten. Man kann das Ungeborene abtreiben oder es zur Adoption freigeben. Das sind gute Möglichkeiten, um sein Leben weiter zu führen wie bisher. Leider gibt es auch Einige - Gott sei Dank nicht viele -, die ihr Kind heimlich auf die Welt bringen und nach der Geburt nicht für es sorgen, sodass die Neugeborenen in diesen Fällen oft sterben.

Ich kann euch nur sagen: Passt auf. Ruiniert euer Leben nicht wegen so einer Kleinigkeit wie „dem ersten Mal“, auch wenn manche Leute euch auslachen oder über euch herfallen, weil ihr es noch nicht hattet. Lasst sie reden, das tun sie nur, um von ihren eigenen Problemen abzulenken. Passt immer auf und bitte behandelt diejenigen, für die es schon zu spät ist, nicht wie Aussätzige!


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