Mittwoch, 23. Mai 2012

„Wir wollen euch in Catsuits sehen!“


„Wir wollen euch in Catsuits sehen!“
 Ein Theaterstück des 11. Jahrgangs

 Text: Naima Middendorf und Carlotta Nikisch

„Ich werde der Held sein!“ – Dieser Satz war einer der Hauptaussagen des DS- Stückes „HeldenLos!“, das der Kurs des 11. Jahrgangs unter der Leitung von Frau Beisenherz dieses Jahr auf die Beine gestellt hat.

In der Eigenproduktion „HeldenLos!“ versuchten wir mit Szenenbildern, die der Pop Art nachempfunden waren, den herkömmlichen Comic auf die Bühne zu bringen und gleichzeitig moderne und soziale Probleme, wie Ausgrenzung und das Streben nach Perfektion, zu thematisieren.
Hierbei setzten wir uns in unseren collagenartigen Tänzen, Sprechchören und Dialogen mit der Beziehung von Gut und Böse, dem Zusammenhang von Sehen und Gesehen werden und dem Unterschied von Schein und Wirklichkeit auseinander.
„HeldenLos!“ handelt von normalen, dem Alltag entsprungenen Menschen, die von einem machthungrigen, seine Position missbrauchenden Arzt für eine Nacht in einen durch eine Wunderpille ausgelösten Traum versetzt werden, in dem sie sich in den Gestalten bekannter Superhelden wie „Ironman“, „Spiderwoman“ oder „Barbarella“ wiederfinden und sich nun mit den Problemen des Heldseins auseinandersetzen müssen. 
"Denn nicht alle Helden sind gleich super!" 
Und die Antwort darauf, wer der wahre Held ist, muss das Publikum am Ende selbst finden. Fest steht, dass nach dem Erwachen nichts wieder so sein wird wie je zuvor…

Die Arbeit am Stück war für alle Beteiligten sehr intensiv und kraftaufwendig, da die Produktion in allen Bereichen hauptsächlich in Eigenarbeit entstand, wir also zum Beispiel die Dialoge, Monologe sowie die Choreographien und Sprechgesänge in Improvisationen, Gruppen- und Einzelarbeiten entwickelten.
Zwischendurch kam es aufgrund mangelnder Organisation, Konzentration und Kommunikation zu Frustration und vielen Diskussionen, die fast zu einem Abbruch der Proben führten. Diese Tiefphasen konnten jedoch auch trotz mangelnder Zuversicht von außen heldenhaft gemeistert werden und am Ende sahen wir unsere Bemühungen durch den Erfolg belohnt. Unterstützung fanden wir bei Herrn Finck, der uns des Öfteren Mut zusprach und uns mit seiner gelassenen Art und seinen Erfahrungen als Theaterlehrer weit vorangebracht hat.
Auch mit den Kostümvorstellungen von Frau Beisenherz, die sich wünschte, dass wir in hautengen Anzügen, den sogenannten Catsuits, auftraten, konnten wir uns erst im Laufe der Probenzeit anfreunden, dann jedoch so sehr, dass manche sie nun nach der Aufführung sogar behalten wollen.
Später stellte sich heraus, dass vor allem diese körperbetonten Kostüme einer der Hauptgründe dafür waren, dass die Vorstellungen so gut besucht waren.
Die beiden Aufführungsabende verliefen trotz kurzfristiger Szenenänderungen in der letzten Woche sowie in der Generalprobe insgesamt sehr gut. Das Einzige Missgeschick war der Einbruch des Arztes in die Bühne, den er glücklicherweise ohne Hals- und Beinbruch überstand, sodass er am nächsten Abend wieder spielfähig war.
Auch die Kritiken der Zuschauer waren größtenteils positiv, wenn auch die Verständlichkeit der Handlung manchmal kritisiert wurde.

Und auch wenn wir es nicht gedacht hätten, die Probenwochen haben sich gelohnt und wir vermissen die Arbeit, die uns als Gruppe näher zusammengebracht hat, so zum Beispiel beim gemeinsamen Riesenpizzaessen in den Pausen.
Wichtig waren sie auch für Frau Beisenherz' Theaterkarriere, da das Stück für sie eine Prüfung zur praktizierenden Theaterlehrerin war, die sie erfolgreich bestanden hat. Außerdem steht fest, dass Frau Beisenherz bei der Auswahl des Themas „Superhelden“ das richtige Gespür hatte! Gerade in den letzten Wochen der Probenzeit sahen wir überall nur noch Helden, wie in Kinofilmwerbungen, Theatervorschauen und dem neuen weitverbreiteten Superheldenshirt. Dieses Thema ist also nach wie vor hochaktuell. Heute vielleicht mehr denn je, da gerade in unserer Gesellschaft jeder überall der Erste und Beste sein will.

Gruppenfoto der Mitwirkenden

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