Donnerstag, 15. November 2012

Das internationale Literaturfestival Berlin


 Zum 12. Mal Kunst und Kultur




Green VA (c) Ali Ghandtschti

Meist durch ein großes rotes Komma gekennzeichnet, sah man es schon öfter in den Nachrichten oder auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule auf einem Plakat. Doch was genau ist das Literaturfestival? 




Precht (c) Ali Ghandtschi
Jedes Jahr immer vom Übergang des Sommers zum Herbst vereinen sich Schriftsteller aller Kontinente, um sich in der Hauptstadt Deutschlands zu tummeln und ihre Bücher kundzutun.
Dies war auch vom 04. bis zum 16. September 2012 der Fall, als
John Green (USA), Uri Orlev (Polen/Israel), Richard David Precht (Deutschland) und viele andere 
Green (c) Ali Ghandtschi
sich unter anderem im Haus der Festspiele versammelten. Innerhalb dieser knappen zwei Wochen wurden tagtäglich mehrere Sitzungen gehalten, die in fünf Kategorien gefasst wurden: Literaturen der Welt, internationale Kinder- und Jugendliteratur, Fokus Europe Now, Specials und Reflections. Bei jeder Lesung gab es einen Moderator, der das gesamte Geschehen begleitete. Zu Beginn wurde der Autor auf die Bühne geholt und, da dieser meist ausländischer Herkunft war, auch ein Dolmetscher. Zusammen setzte man sich an ein Pult, welches den Besuchern zugewandt war. Alsbald trat auch der Vorleser auf, wenn der Autor selbst nicht Deutsch sprechen konnte. Es gab sogar zwei Gehörlosen-Dolmetscher, die sich während des Gesprächs abwechselten.
Zunächst wurde der Autor kurz zu seinem Werk befragt und warum er es schrieb. Schließlich trug der Schriftsteller einen kleinen Teil aus seinem Buch in der Ursprungssprache vor, was dann weiter an den Vorleser gegeben wurde. Meist wurden mehrere Textstellen berücksichtigt. Das Ganze endete mit einer Fragerunde aus dem Publikum und wurde auch notfalls vom Moderator übernommen. 
Von links nach rechts:
Sennett und Precht (c) Ali Ghandtschi
Teilweise unterstützte man die Lesung mit kleinen musikalischen Darstellungen, welche die Atmosphäre des Buches unterstreichen sollten.
Nach diesen anderthalb Stunden hatte man nun Zeit, um sich das entsprechende Buch zu kaufen oder sich die anderen, welche bereits vorgestellt wurden oder noch sollten, einmal anzusehen.
Wenn man es bewerten möchte, so könnte man alles in allem eine knappe Zwei geben. 
Zwar waren die Gehörlosen-Dolmetscher interessant zu beobachten, man konnte sich vieles von ihren Gesten ableiten, und das entsprechende Werk sehr faszinierend, wenn man es in der Originalsprache hörte, jedoch war die Zeit dürftig gefasst und es konnten nicht alle Fragen beantwortet werden. Außerdem fehlte das Besondere, das gewisse Etwas, welches dem Namen Literaturfestival auch wirklich gerecht werden sollte. Denn so kann man es nur unter einer ganz gewöhnlichen Bibliothekslesung zusammenfassen.
Wer aber nun doch Lust bekommen hat, sollte sich nächstes Jahr um diese Zeit freihalten, wenn wieder einmal das große rote Komma umgeht.

Mirjana Mehling

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