"Wir sind alle aus Fleisch"
Über die
radikale Tierrechtsorganisation PETA
Stell
dir vor, du schlenderst über den Potsdamer Platz und siehst nackte Menschen mit
roter Farbe beschmiert in Folie eingepackt auf dem Boden liegen. Könnte es sich
hierbei vielleicht um ein Kunstprojekt handeln? Nein. Nach längerem Hinsehen
kommt dir der Gedanke, dass du diesen Anblick kennst: Es erinnert erschreckend
deutlich an die verpackten Fleischwaren, wie wir sie aus dem Supermarkt kennen.
Die Menschen sollten hiermit dafür sensibilisiert werden, dass Tiere auch aus Haut und Knochen bestehen
und Schmerz empfinden können. Der Anblick ist erschreckend und traurig
zugleich.
Mit
solch extremen Aktionen möchte die 1980 ins Leben gerufene amerikanische Tierrechtsorganisation PETA die Gesellschaft zu einer veganen
Lebensweise animieren. Es geht nicht nur
darum, Lebensbedingungen für Tiere zu verbessern, die vom Menschen genutzt
werden. PETA hinterfragt vielmehr, warum wir Tiere überhaupt für ihr Fleisch oder ihre Haut
töten und warum wir sie für Tests von neuen Inhaltsstoffen oder unsere
Unterhaltung verwenden. Die Organisation
fordert den radikalen Wandel. „Menschen haben nicht das Recht, Tiere in
jeglicher Form auszubeuten“. Das ist das Leitmotiv der weltweit größten
Tierrechts- Organisation. Sie will mitfühlenden Menschen die Möglichkeit geben,
die Gesellschaft aktiv zu verändern. Laut und öffentlich sollen die Proteste
sein. Es gilt, möglichst viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Dabei wird
auch vor Tabuthemen nicht zurückgeschreckt.
Peta Aktivsten nackt in Fleischschalen
2006 musste sich PETA
wegen ihrer als antisemitisch geltenden Kampagne „Holocaust auf Ihrem Teller“
vor Gericht verantworten. Harald Ullman, der zweite Vorsitzende von PETA sagt dazu, es ginge ihnen darum, eine Parallele zwischen
den verschiedenen Formen systematischer Misshandlung zu ziehen. „Indem wir
zeigten, dass Menschen im Holocaust ‚wie Tiere‘ behandelt wurden, wollten wir
die Holocaust-Opfer auf keinen Fall erniedrigen. Stattdessen wollten wir der
Öffentlichkeit die Augen für die Umstände öffnen, bei denen jedes Lebewesen auf
ein austauschbares ‚Objekt‘ ohne eigene
Identität reduziert werden kann.“
PETA wendet sich mit seinen Aktionen vor allem
an Politiker, an die Öffentlichkeit und die Medien. Mit über drei Millionen
Unterstützern weltweit versuchen sie durch Aufklärung über Tierquälerei jedem
Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen. Falls ihr selber aktiv werden
möchtet oder mehr über die vegetarische oder vegane Lebensweise erfahren wollt,
informiert euch auf www.peta.de. Artikel: Alissa Nogli
Foto: "PETA Deutschland e.V."
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